Mauke beim Pferd

Als Mauke bezeichnet man eine Entzündung der Haut in der Fesselbeuge des Pferdes. Verschiedene Ursachen können die Widerstandsfähigkeit der Haut beeinträchtigen und das Bakteriengleichgewicht stören. Die Haut wird dünn und rissig. Krank machende (pathogene) Keime gelangen hinein und rufen Hautirritationen hervor.

Als Mauke werden entzündliche Hautprobleme in der Fesselbeuge bezeichnet. “Wandert” die Entzündung weiter nach oben bzw. breitet sich in Richtung Karpal- oder Sprunggelenk aus, spricht man von Raspe.
Erste-Hilfe-Tipps
  • in leichten Fällen Fesselbeuge mit einem sauberen Handtuch kräftig abreiben und anschließend Wundschutzsalbe auftragen (z.B. Bepanthen, EmuPlus/PlantaVet, Zinksalbe)
  • offene, verschmutzte Stellen säubern und desinfizieren (z.B. Jodsalbe)
  • bei schlecht heilender Mauke mit starker Krustenbildung können spezielle Wickelgamaschen mit eingearbeiteten Silberfäden (Silberaktiv-Gamaschen/MuliMann) verwendet werden. Die Innengamasche dieses feuchten Umschlags wird in Wasser getränkt und ans Pferdebein angelegt. Die Silberionen werden herausgelöst und können ihre keimwidrige Wirkung an den aufgeweichten Krusten entfalten. Der Außenwickel nimmt die Feuchtigkeit auf und leitet sie nach außen zur Verdunstung ab (wie eine Abschwitzdecke). Anschließend kann eine spezielle Wollwalkgamasche mit Baumwoll-Leinen-Innentextil (Mauke-Gamaschen/MuliMann) die betroffenen Hautstellen vor Verletzungen und erneutem Maukebefall schützen. Auch hier sind Silberfäden eingearbeitet, die durch Wundsekret, Haut- und Luftfeuchtigkeit herausgelöst werden und bei der Wundheilung helfen. Die Fesselbeuge ist geschützt, bleibt trocken und die Haut kann dennoch atmen. Du kannst die Mauke-Gamaschen auch bei empfindlichen Pferden präventiv anlegen.
  • Verbände oder Wickel täglich überprüfen und wechseln, die Haut „lüften“ lassen
  • weitere Reizung vermeiden (z.B. auf reibende Gamaschen/Bandagen oder Sand, der darin hängen bleibt, beim Reiten verzichten)
  • nicht zu häufig waschen
  • ggf. Behang kürzen, sodass du die Wunden gezielt behandelt kannst
  • Fütterung optimieren und Nährstoffversorgung überprüfen
  • qualitativ hochwertiges Heu füttern (vom Schnittzeitpunkt älteres Heu vorziehen)
  • Auf Silage und Heulage verzichten. Silage ist häufig keimbelastet und kann zu Darmdysbiosen führen. Zudem sind nicht selten belastende Gehalte an biogenen Aminen (z.B. Histamin) enthalten.
  • Kraftfutter der Arbeitsintensität anpassen
  • keine zusätzliche Gabe von (zuckerhaltigen) Futtermitteln (z.B. Leckerlis, Brot, Äpfel, Möhren usw.)
  • bei stark ausgeprägter und/oder wiederkehrender Mauke empfiehlt sich eine Zinkkur mit einem hochdosierten Monopräparat in organischer Bindungsform (z.B. Orthosal Zink Horse /Navalis, Agrobs Zink pur)
Das Außentextil der Mauke-Gamasche besteht aus reiner atmungsaktiver Wolle. Das doppellagige Innentextil besteht aus einem atmungsaktiven Baumwoll-Leinen Mischgewebe mit 6% Silberanteil in Form von eingewebten reinen Silberfäden.
Wundsekret, Haut- und Luftfeuchtigkeit lösen Silberkolloide aus dem Textil, die dann an der betroffenen Stelle ganze Arbeit leisten.

Aufgrund ihrer speziellen Form kannst du die Gamaschen beliebig weit unten ansetzen. Sie bedecken die Fesselbeuge dann vollständig und rutschen nicht.
Symptome
  • schuppige, krustige Haut in der Fesselbeuge, teilweise mit Eiter
  • Haut entzündet und gerötet (teilweise warm)
  • Haarverlust an den betroffenen Stellen
  • nässender, schmieriger Belag
  • bei stark verbreiteten Hautentzündungen Lahmheit möglich

Krankheitsverlauf
Meistens beginnt die Mauke mit leicht geröteten Stellen, die man unter dem Fell je nach Fellfarbe besser oder schlechter erkennen kann. Dann geht das Fell aus und es bilden sich schorfige Krusten, die im ersten Moment auch gern einmal wie Dreck aussehen. Man popelt die Kruste alias Dreck weg und entdeckt darunter eine Wunde. Unbemerkt und unbehandelt kann die Mauke für das Pferd sehr schmerzhaft werden – Schwellungen und Lahmheiten nicht ausgeschlossen.

Ursachen und Auslöser für Mauke

Die Haut umschließt den Pferdekörper wie einen Schutzmantel. Sie ist das „Eintrittspforte“ für Bakterien, Viren oder andere Schädlinge. Ist das Immunsystem im Keller, lässt auch die Elastizität der Haut nach und Bakterien und andere Keime können in kleine Risse eindringen. Jetzt ist die Haut vorgeschädigt und der Weg für Milben oder Pilze geebnet.

Mauke tritt überwiegend im Fellwechsel zum Herbst hin auf und zwar dann, wenn das Wetter von Sonnenschein zu Matsch und Feuchtigkeit wechselt. Das Statement „Mauke bekommen Pferde, die auf unhygienischer Einstreu oder gar auf Matschkoppeln stehen“ hält sich beharrlich. ABER: Warum erkranken auch Pferde, die in fein säuberlichen Boxen stehen und warum kann der Matsch zahlreichen anderen Pferden so gar nichts anhaben? Im Fellwechsel läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren. Die Leber als Stoffwechselzentrale des Körpers ist nun vermehrter Belastung ausgesetzt. Die veränderte Stoffwechsellage bringt auch einen erhöhten Nährstoffbedarf mit sich. Zahlreiche Spurenelemente fungieren als Cofaktoren einzelner Stoffwechselvorgänge. Kein Wunder also, dass ein Mehrbedarf an diesen so wichtigen Mikronährstoffen entsteht. Das Spurenelement Zink spielt eine Schlüsselrolle im Haut- und Haarstoffwechsel. Im herbstlichen Fellwechsel bereitet sich der Pferdekörper auf die kalte Jahreszeit vor und bildet ein dichtes Fellkleid aus. Der Nährstoffbedarf steigt an. Pferde mit niedrigem Energiebedarf (z.B. Spezialrassen) sind häufig von Nährstoffmängeln betroffen, da sie meist sehr restriktiv gefüttert werden und oftmals auch die Nährstoffversorgung nicht gesichert ist.

Die Individualität der Fütterung wird deutlich, wenn man beachtet, dass junge, sich im Wachstum befindliche Pferde, ebenso wie trächtige oder laktierende Stuten und Deckhengste einen erhöhten Nährstoffbedarf haben. Ähnliches gilt für alte Pferde. Jetzt dominieren abbauende Prozesse, die Leber hat alle Hände voll zu tun. Die sinkende Energiezufuhr tut ihr übriges, der Zinkbedarf ist erhöht. Häufig haben ältere Pferde ein stumpfes Fell, einen verzögerten Fellwechsel, nehmen deutlich an Gewicht ab usw.

  • nicht bedarfsgerechte Fütterung (z.B. zu eiweiß- oder zuckerreich) mit Nährstoffmängeln (v.a. Zink)
  • Entgiftungsfähigkeit des Körpers eingeschränkt
  • Immunschwäche
  • Dauerstress
  • mangelnde und gleichermaßen übertriebene Fellpflege
  • Hygienemängel im Stall und auf der Weide
  • mechanische Reizung der Haut (z.B. durch Sand). Bakterien dingen in kleine Verletzungen in der Fesselbeuge ein und führen zu Entzündungen.
  • anhaltende Feuchtigkeit
  • Allergieneigung
  • Stoffwechselprobleme
  • Milben
  • Pilzinfektionen
Diagnose

Ein Blutbild kann Hinweise auf Versorgungslücken (z.B. Nährstoffdefizite) und Beeinträchtigungen des Stoffwechsels (z.B. Überlastung der Entgiftungsorgane Leber und Niere) liefern. Die Fütterung des Vortages kann das Blutbild erheblich beeinflussen. Nur mit dem drei bis fünftägigen Pausieren der Nährstoffgabe kann sich die sogenannte Homöostase im Blut wieder einpendeln. Aus diesem Grunde sollte zur korrekten Erhebung und Interpretation von Mineralstoff-, Spurelenelement- oder Vitaminwerten im Blut die Blutabnahme “mineraliennüchtern” erfolgen. Dies bedeutet, dass vor der Entnahme des Blutes eine fünftägige Pause mit mineralisiertem Futter bzw. Mineralien eingehalten worden ist, um wirklich verwertbare Aussagen treffen zu können. Der Zeitpunkt der Blutentnahme sowie die Probenhandhabung nehmen weiterhin Einfluss auf die Laborergebnisse. Idealerweise erfolgt die Blutabnahme morgens vor der Fütterung von Kraft-/Mineralfutter.

Erkrankungen der Entgiftungsorgane Leber und Nieren bleiben häufig lange Zeit unerkannt. Eine Beeinträchtigung der Leber verursacht keine Schmerzen und die Symptomatik ist nicht eindeutig. Die entsprechenden Blutparameter steigen meist erst mit fortschreitender Erkrankung an. Blutanalysen sind Momentaufnahmen. Man sollte die Werte nicht absolut betrachten, sondern in den Gesamtzusammenhang einordnen und unter Berücksichtigung von Gesundheitszustand und Symptomatik deuten.

Mittels Haarproben oder Hautgeschabsel können Pilzinfektionen oder Milben tierärztlich nachgewiesen werden.

Präventive Maßnahmen

Das Pferd zieht den Hauptanteil seiner Energie aus Rauhfutter. In erster Linie sollte der Energiebedarf über Heu, Gras und Stroh sichergestellt werden. Es werden 1,5 -2 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht empfohlen. Entsteht eine Versorgungslücke, sollte man diese mit einer zusätzlichen Energiequelle schließen. Um ein genaues Körpergewicht zu gewährleisten, empfiehlt es sich, das Pferd 1x jährlich wiegen zu lassen.

Bei erhöhter Proteinzufuhr wird Eiweiß als Energiequelle genutzt. Der Pferdekörper wird durch die Entgiftung und Ausscheidung der Eiweißabbauprodukte unnötig belastet. Dies kann zu Störungen im Wasser- und Mineralhaushalt sowie zu Darmdysbiosen führen. Das Leistungsvermögen des Pferdes wird eher geschwächt. Die Kraftfuttergabe solltest du dem tatsächlichen Leistungsbedarf anpassen. Um dauerhafte Nährstoffüberdosierungen zu vermeiden, empfiehlt sich die Gabe von Einzelfuttermitteln (z.B. Hafer) als Kraftfutter (anstelle mineralisierter und häufig aromatisierter, konservierungs- und süßstoffhaltiger Mischfuttermittel wie Müsli) plus ein Mineralfutter.

Wiederkehrende Haut-/Fellprobleme wie Mauke deuten auf eine Immunschwäche hin. Achte auf eine ausreichende Grundversorgung mit Nährstoffen (Mineralfutter)! Ein Blutbild kann Hinweise auf Versorgungslücken und Beeinträchtigungen des Stoffwechsels (z.B. Überlastung der Entgiftungsorgane Leber und Niere) liefern, korreliert aber nicht immer mit der Symptomatik.

Sorge für ein gutes Mineralfutter mit organisch gebundenen Spurenelementen zur Basisversorgung. Organisch gebundene Mineralien und Spurenelemente sind gegenüber anorganischen Verbindungen im Ergänzungsfutter – auch im Punkte der Wechselwirkung – deutlich im Vorteil. Es gibt ausreichende Studien die bestätigen, dass anorganische Komplexverbindungen eine schlechtere Bioverfügbarkeit aufweisen und häufiger unerwünschte Wechselwirkungen entstehen. Eine passende Nährstoffversorgung ist Voraussetzung für die optimale Funktion von Stoffwechselvorgängen. Ein hochwertiges Mineralfutter enthält zudem noch wichtige essentielle Aminosäuren (Proteinbausteine), welche u.a. für den Muskelaufbau und -erhalt von Bedeutung sind.

Die Leber ist die Stoffwechselzentrale des Organismus. Stoffwechselerkrankungen, wechselnde Lebensbedingungen (z.B. Stallwechsel, Transport, Änderungen der Herdenzusammensetzung/Boxennachbar), Nährstoffdefizite und Klimaumschwünge (z.B. Fellwechsel) lassen die Leber auf Hochtouren arbeiten. Um sie vor „Überforderung“ zu schützen empfiehlt sich eine kurweise Unterstützung der Leberfunktion. Der Therapieerfolg bei Erkrankungen wie Mauke, Ekzem, Infektanfälligkeit oder Stoffwechselentgleisungen ist eng mit einem funktionierenden Entgiftungsstoffwechsel verbunden. Daher ist der Therapierfolg nur dann nachhaltig:

– wenn du die Ursache des Problems abstellst.
– wenn Verdauungstrakt, Leber und Nieren unterstützt werden.

Bei wiederkehrenden Fell-, Horn- und Hautproblemen empfiehlt sich eine kurweise Unterstützung der Leber (s.o.) in Verbindung mit einem hochwertigen Zink-Monopräparat (z.B. Orthosal Zink Horse /Navalis, Agrobs Zink pur) in organischer Bindungsform (i.d.R. erkennbar an der Wortendung „-chelat“).

Nährstoffwerte sollten nicht absolut betrachtet werden. Das heißt, die Angaben auf dem Herstelleretikett dürfen nicht 1:1 mit den Bedarfswerten verglichen werden. Hier spielt insbesondere die Nährstoffverfügbarkeit und Aufnahmefähigkeit des Pferdekörpers eine Rolle.

Wie für uns Menschen gilt auch für alle Pferde und insbesondere für solche mit Stoffwechselproblemen: Zucker in Maßen und unnötige Kalorien vermeiden! Je nach Trainingszustand und individuellem Pferd kann das bspw. bedeuten:

  • kein Getreide oder Kraftfutter
  • wenn Müsli gefüttert wird auf naturbelassene Inhaltsstoffe achten (z.B. keine chem. Zusätze)
  • keine Leckerlis/Brot
  • Weidezeit verkürzen oder zeitweise Fressbremse verwenden
  • auf Silage/Heulage verzichten. Gegorenes Futter kann aufgrund der Anflutung biogener Amine vorallem bei „Sensibelchen“ zu Verdauungsproblemen und eingeschränkter Immunabwehr führen.
  • Weidepflege und Nachsaat
  • einwandfreie Futterqualität
Behandlung der Mauke

Je früher du die Mauke erkennst und sinnvoll behandelst, desto schneller der Heilungsverlauf. Vielfach reicht es nicht aus, die Auslöser der Mauke zu ermitteln und abzustellen. Für einen nachhaltigen Erfolg muss die Ursache abgestellt und die Mauke „von innen“ zu behandelt werden. Um die äußeren Umstände besser abfangen zu können, benötigt das Immunsystem dringend einen Push!

Zur Unterstützung der Leberfunktion sollte die Ration des Pferdes überprüft und angepasst werden. Eine veränderte Stoffwechselaktivität wie z.B. im Fellwechsel erfordert eine Modifizierung der Nährstoffversorgung. Leberzellschützende und antioxidative Vitalstoffe aus Mariendistel und Artischocke können zur Unterstützung der Leberfunktion beitragen.

Bei starkem Maukebefall können hartnäckige Krusten mit der Silberaktiv-Gamasche von Mulimann aufgeweicht werden.
Durch die Feuchtigkeit werden Silberkolloide aus dem eingearbeiteten Silberfäden herausgelöst. Sie entfalten nun ihre keimwidrige Wirkung.
Innengamasche anlegen

Fertig angelegter Wickel mit Außengamasche

Weitere diätetische Substanzen können die Lebertherapie sinnvoll ergänzen. Hefezellen fördern die Darmflora und wirken ebenso wie bestimmte Zuckerverbindungen Dysbiosen, entgegen. Gewürzkräuter (z.B. Fenchel, Anis, Kümmel) und Leinsamen regen die Verdauung an. Der Pferdebesitzer kann zwischen Kombinationspräparaten mit unterstützenden Heilkräutern und Nährstoffen als auch Einzelkräutern oder Kräutermischungen wählen. Letztere sollten mit eigenständigen Mikronährstoffpräparaten ergänzt werden. Wasser soll immer zur freien Aufnahme verfügbar sein.

Der Darm ist der Sitz der Gesundheit, denn hier befinden sich 80% der Immunzellen. Eigentlich logisch, dass Verdauungsprobleme eine ganze Reihe von Stoffwechselentgleisungen und Begleitproblemen begünstigen können, oder? Probiotische Mikroorganismen (Bakterienstämme und Hefekulturen) haben gesundheitsfördernde Eigenschaften und helfen beim Wiederaufbau einer gesunden Darmflora. Bierhefe enthält abgetötete Hefezellen (Präbiotika) und darüber hinaus zahlreiche Vitamine (v.a. B-Vitamine), Mineralien, Spurenelemente und Aminosäuren. Die B-Vitamine fördern die Aktivität der Mikroorganismen im Darm und können dazu beitragen, Bakterienungleichgewichte auszugleichen und eine funktionsfähige Darmtätigkeit wieder herzustellen. Die Zugabe von Bierhefen sollte kurweise und nicht dauerhaft bzw. in großen Mengen erfolgen.

Zudem sind am Haut- und Haarstoffwechsel weitere Mikronährstoffe beteiligt (z.B. Biotin, ß-Carotin, Vitamin A, B-Vitamine, Vitamin C, Selen), die ebenso eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielen. Achte auf eine ausreichende Versorgung, insbesondere im Fellwechsel.

Milben und Pilzinfektionen solltest du mit einem Spezialshampoo behandeln. Um die weitere Verbreitung der Milben zu unterbinden, sollte alles, was mit dem Pferd in Berührung gekommen ist (z.B. Putz-, Sattelzeug) gereinigt und bei Pilzbefall zusätzlich desinfiziert werden. Pilzinfektionen werden zudem mit einer zweimaligen Impfung tierärztlich behandelt

Bei starker Mauke mit hartnäckigem Bakterienbefall kann ein Antibiogramm sinnvoll sein, sodass der Tierarzt das passende Antibiotikum verabreichen kann.

All diesen Auslösern ist gemeinsam, dass sie immer mit einer eingeschränkten Immunabwehr einhergehen. Lege den Fokus sollte auf den gezielten Aufbau der Immunabwehr! Gleiches gilt bei Allergieneigung (z.B. Sommerekzem). Die Auslöser für die Allergie können vielfältig sein. Hier geht man nach dem Ausschlussverfahren vor. Bei der Fütterung beginnend verzichtet man schrittweise auf einzelne Futterkomponenten und beobachtet was passiert. Auch Dauerstress kann als Auslöser das Immunsystem in den Keller fahren lassen. Hier müssen die genauen Hintergründe für den Stress ermittelt und abgestellt werden. Das Pferd kann zunehmend entspannen und ist weniger anfällig für z.B. Mauke.

Neben der Phytotherapie und Nährstoff-Supplementierung hat sich auch die Mykotherapie ihren Platz geschafft. Vitalpilze enthalten bioaktive bzw. stoffwechselregulierende Substanzen und sind reich an Spurenelementen und Vitaminen. Reishi wird eine entgiftende, antientzündliche und antiallergische Wirkung nachgesagt. Zudem wirkt Reishi der Zellvermehrung entgegen und wird deshalb im Kampf gegen Bakterien und Viren und gleichzeitig auch zur Immunstärkung eingesetzt. Agaricus blazei Murrill besitzt zahlreiche immunregulierende Eigenschaften und kann als regelrechter Immunbooster betrachtet werden, wovon nicht zuletzt die Haut profitiert. Auch Hericium besitzt antientzündliche, antiallergische und antibakterielle Eigenschaften und kann zur Abheilung von Hautirritationen beitragen. Bei Hautproblemen kann ebenso kann Chaga aufgrund seiner immunregulierenden und entzündungshemmenden Wirkungen eingesetzt werden.

Die Haltungsbedingungen sollten grundsätzlich pferdegerechten Anforderungen entsprechen. Das heißt u.a., dass die Pferde zumindest mal die Möglichkeit haben müssen, sich wetterfest und matschfrei unterstellen zu können. Hoch frequentierte Bereiche wie Futter- und Wasserstation sollten befestigt oder ausreichend drainiert sein. Sammle Box, Auslauf und Weide ab. Das reduziert nicht nur den Keim- sondern auch den Parasitendruck.

Unterstützung im Stoffwechselgeschehen – Magnetfeldtherapie

Die gepulste Magnetfeldtherapie stärkt die Zellaktivität und sorgt so für eine bessere Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen. Werden die Zellen besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, wirkt sich das unmittelbar positiv auf den Stoffwechsel aus. Heilungsprozesse werden angeregt und beschleunigt. Die Magnetfeldtherapie wirkt in erster Linie auf den Parasympathikus. Das ist ein Teil des vegetativen Nervensystems, der diejenigen Funktionen steuert, die für Aufbau und Regeneration des Gewebes zuständig sind. Schwellungen und Entzündungen verschwinden in der Regel schneller, weil der Regenerationsprozess der Zellen gefördert wird. Die Magnetfeldtherapie sollte wie jede andere therapeutische Behandlungsmaßnahme durch einen Therapeuten/Tierarzt begleitet werden, sodass der sinnvolle Einsatz gemeinsam erörtert werden kann.

Fazit

Mauke kann nicht einfach „weggepflegt“ werden und verschwindet dann sang- und klanglos. Gehe der Ursache der Hautprobleme zwingend auf den Grund, damit auch nachhaltige Erfolge erzielt werden. Sind die Filter- bzw. Entgiftungssystem des Körpers – Leber, Nieren und Darm – geschwächt, dann ist auch die natürliche Immunabwehr eingeschränkt. Ein intaktes Immunsystem ist die Voraussetzung für eine gesunde, widerstandsfähige Haut, in die krank machende Keime erst gar nicht eindringen können. Ein ganzheitlicher Behandlungsansatz stärkt den Körper von innen und unterstützt die Hautregeneration von außen. Präventive Begleit- und Managementmaßnahmen sorgen dafür, dass die Mauke auch zukünftig nicht wiederkehrt.

So wichtig ist der Darm für die Pferdegesundheit

Die Darmgesundheit wird maßgeblich von der Ernährung bestimmt. Mehr oder weniger häufig auftretende Durchfälle bzw. eine veränderte Kotkonsistenz (z.B. Kotwasser) sollten den verantwortungsbewussten Pferdebesitzer aufhorchen lassen. Nicht immer ist das Wohlbefinden des Pferdes augenscheinlich beeinträchtigt. Dennoch: Es können bereits Störungen im Magen-Darmsystem vorliegen, denn Pferde sind wahre Kompensationskünstler. Macht man sich klar, dass sich etwa 80% der Immunzellen im Darm befinden, wird die Notwendigkeit einer intakten Darmflora schnell klar. Sie ist essentiell und dient langfristig der Erhaltung der Pferdegesundheit. Zeigt sich die Darmflora gestärkt, ist auch das natürliche Abwehrsystem aktiv.

Wie erkenne ich ob mein Pferd Verdauungsprobleme hat?
  • “Kitzelig“ beim putzen oder satteln
  • häufiges Gähnen
  • Kotkonsistenz verändert
  • saurer bzw. unangenehmer Kotgeruch
  • Blähungen
  • unspezifische Symptome wie Unwohlsein: frisst nicht/schlecht
  • Gewichtsverlust und Schwerfuttrigkeit
  • Schlecken und Flehmen
  • die Futteraufnahme wird immer wieder abgebrochen
  • Allergieneigung
    Verdauungsprobleme führen zu Stoffwechselentgleisungen

    Verdauungsprobleme können vielerlei Ursachen haben. Häufig belasten schlechte Futterqualitäten (z.B. schimmeliges Heu) bereits seit längerer Zeit die Leber, das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers. Die eingeschränkte Leberfunktion führt zur verminderten Gallesekretion und die Entgiftungsfunktion ist geschwächt. Die körpereigene Pufferwirkung geht verloren und saure Stoffwechselprodukte können nicht mehr neutralisiert werden. Nun haben pathogene (krank machende) Keime leichtes Spiel und konkurrieren im Darm mit der gesunden Mikroflora um essentielle Nährstoffe. Der Darm übersäuert (Azidose) und reagiert über auf z.B. Medikamente oder Stress. Der Durchfall lässt nicht lange auf sich warten und ebnet den Weg für die Entstehung von Allergien.

    Der Leberstoffwechsel wird essentiell von verschiedenen Cofaktoren (z.B. Zink) unterstützt. Daraus kann man ableiten, dass der Nährstoffbedarf ganzjährig gedeckt sein sollte, damit man nicht Gefahr läuft, dass das „vorgeschädigte“ Sensibelchen beispielsweise im Fellwechsel Verdauungsprobleme bekommt.

    Du bist was du isst

    Als verantwortungsvoller Pferdebesitzer sollte man das Grundfutter regelmäßig kontrollieren, um Schimmelpilze, Verunreinigungen oder ähnliche Auffälligkeiten im Heu schnell aufzudecken und abzustellen. Silage und Heulage sollten vermieden werden, da vergorenes Futter aufgrund der Anflutung biogener Amine bei „Sensibelchen“ bereits zu Durchfall führen können. Die Verdauung beginnt bereits im Maul, daher sollte die regelmäßige Zahnkontrolle selbstverständlich sein.

    Wie erkenne ich eine gute Futterqualität?
    • Stroh: goldgelb, angenehmer Geruch
    • Heu: grün, angenehmer bis aromatischer Geruch Geruch, rauher Griff
    • Hafer: große, vollrunde Körner mit hohem Litergewicht, Spelzen je nach Sorte gelb, schwarz oder weiß, mehliger-nussiger Geschmack
    • keine Schimmelpilze und Giftpflanzen
    • keine Verunreinigungen (z.B. Erde, Steine, Staub)
    Was tun bei Verdauungsproblemen?

    Eine Behandlung in Eigenregie führt häufig zu einer kurzfristigen Verbesserung, nicht aber zum nachhaltigen Erfolg. Gerne helfe ich Ihnen als Fütterungsexpertin  weiter:

    • Mit einer Beratung und ggf. klinischer Laboruntersuchung.
    • Bei der Ursachenforschung.
    • bei der Auswahl geeigneter Futtermittel und der Umsetzung der Fütterungsmaßnahmen.
    Wann ist eine Kotanalyse sinnvoll?
    • Durchfall
    • Entwurmungsmonitoring
    • Verdauungsbeschwerden im Magen-Darmtrakt
    • (wiederholt) auffällige Blutbilder
    • Allergieneigung
    Die Darmflora beeinflusst das Gemüt

    Der gesamte Verdauungstrakt ist eng mit dem vegetativen Nervensystem verbunden. Stimmung und Darmtätigkeit beeinflussen sich gegenseitig. Pferde mit Verdauungsproblemen sind häufig verspannt und wirken erregt bzw. gestresst. Eine physio-osteotherapeutische Behandlung kann die Behandlung sinnvoll unterstützen.